hebräische Schrift

Was du gehört hast, schreibe auf

Jürgen Ferrary
16. März 2025

In den vergangenen Tagen haben wir uns angeschaut, wie es uns gelingen kann, Gott in unserem Leben zu hören: Wichtig ist ein Ort der Ruhe und eine offene, geduldige und erwartungsvolle Haltung. Dazu kommt, dass es wichtig ist, dass wir Gott darum bitten, uns ein Bild davon zu geben, was er uns sagen möchte. Das sind auf jeden Fall gute Voraussetzungen. Es gibt aber noch eine weitere Sache, die hilfreich ist:
Schreibe auf, was du gehört hast. Im Buch Habakuk befiehlt der Herr dem Autor: „Was ich dir in dieser Vision sage, das schreibe in deutlicher Schrift auf Tafeln nieder! Jeder, der vorübergeht, soll es lesen können“ (Habakuk 2,2).

So entstand das Buch Habakuk! Das erste Kapitel berichtet davon, was Habakuk zu Gott sagte. Und in Kapitel zwei schrieb er auf, was Gott ihm antwortete. Genauso entstand übrigens das Buch der Psalmen. Man könnte sagen, es war die „Stille Zeit“ von David mit Gott, die er niederschrieb.

David meditierte über die Tora, die fünf Bücher Mose und schrieb seine Gedanken auf, ja noch mehr, es wurden Lieder, die wir heute als die Psalmen kennen. Es lohnt sich, diese Lieder zu singen. Der bekannte Prediger Billy Graham hat einmal gesagt: „Ich las jeden Tag fünf Psalmen – das lehrte mich, mit Gott auszukommen.“

Viele Psalmen beginnen mit den Gefühlen von David, und sie enden mit dem, wie Gott antwortete.

Manchmal ist unser Gebetsleben festgefahren. Vielleicht beten wir fast wie als Routine: „Bitte Gott, sei mit dem oder der!“ Oder: „Bitte segne mir Speis und Trank!“ Ich lade dich ein, einmal Folgendes zu tun: Schreibe deine Gebete auf, so wie Habakuk oder David.

Vielleicht ist das neu für dich, aber du musst Gebete nicht laut sprechen, damit sie Gott hört. Gott kann sogar deine Gedanken lesen, also kann er auch lesen, was du aufschreibst. Wenn du ein Gebet aufschreibst, dann betest du, und wenn du es dann (irgendwann) liest, dann betest du auch.

Aber warum sollte ich das tun? Habakuk, David und den vielen anderen, die die Bibel geschrieben haben, können wir dankbar sein, dass sie gehorsam waren und ihren Auftrag, Dinge aufzuschreiben, ernst nahmen, denn ansonsten hätten wir heute die Bibel nicht.

Wenn wir Gebete aufschreiben, dann ist das wie ein geistliches Tagebuch. Es ist kein Tagebuch im Sinne einer Chronik; in einem normalen schreibst du ja auf, was du getan hast. Ein geistliches Tagebuch hingegen beschreibt die Lektionen, die du gelernt hast – die Fehler, die du gemacht hast, und wie du aus ihnen gewachsen bist.

Und du kannst schauen, ob und wie Gott auf deine Gebete geantwortet hat. Das ist sehr ermutigend, denn sehr oft beten wir für etwas und vergessen es dann. Und dann ist es schwerer zu sehen, dass Gott geantwortet hat, eingegriffen hat, Wunder getan hat.

Ich kann dich nur ermuntern, es zumindest für eine Zeit einmal auszuprobieren. Und dann kannst du nach ein paar Wochen oder ein paar Monaten schauen, was passiert ist, was dich beschäftigt hat, ob und wie Gott reagiert hat – und vielleicht auch, ob er zu dir gesprochen hat.

Sei gesegnet!

„Das Tagebuch ist ein Ort, an dem du Gott in deinen eigenen Worten begegnen kannst“ (Unbekannt).

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